Posaunenchor Wolfschlugen beim Staatsakt zum Reformationstag in Ljubljana, Slowenien

Vom Freitag den 30.10. bis zum Montag den 2.11. waren 31 Bläser und 21 Mitreisende zu Gast in der evangelischen Partnergemeinde in Ljubljana.

Grund der Reise war ein Festakt der evangelischen Partnergemeinde am Samstag den 31. Oktober. Zum einen wurde das 15 jährige Bestehen der evangelische Militärseelsorge, zum anderen der Reformationstag gefeiert. Der Reformationstag ist in Slowenien ein staatlicher Feiertag. Dabei wird vor allem dem protestantischen Prediger Primož Trubar gedacht, der die slowenische Schriftsprache begründet hat. Am Sonntag wurde die 5-jährige Partnerschaft der evangelischen Kirchen Ljubljana und Wolfschlugen gefeiert.

Mit dem Bus fuhren wir am Freitag los. Ohne große Beeinträchtigungen erreichten wir 9 Stunden später Ljubljana und bezogen unser Hotel.

Noch am gleichen Abend war die erste Begegnung mit unserer Partnergemeinde geplant. Mit einem „kleinen Imbiss“ und anschließender Probe in der evangelischen Kirche wurde dieser Abend gestaltet.

Schon hier wurde für alle klar, verhungern und verdursten würde auf dieser Reise sicherlich niemand. Obligatorisch dafür stand natürlich Olgas Sliwowitz.

In Hotel ging es dann nicht für alle gleich ins Bett. Sollte doch die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen. Das Hotel hatte einen Alleinunterhalter eingeladen. Was des einen Freud, war des anderen Leid: Dank singen mit Elvis konnte keiner im Hotel schlafen. Zum Glück war dies nur am ersten Abend so.

Am Samstag ging es zu erträglicher Stunde raus aus den Betten und zum internationalen Frühstücksbuffet. Um 10 Uhr sollten wir dann wieder in der evangelischen Kirche stehen. Der Staatsakt stand auf dem Programm.

Letzte Anweisungen erfolgten, dann kam der Staatspräsident von Slowenien Borut Pahor mit seiner Gattin herein. Weitere hohe Würdenträger der slowenischen Kirchen sowie Vertreter aller Glaubensgemeinschaften von Ljubljana waren anwesend. Das erste Staatsfernsehen von Slowenien war mit 2 Kameras vertreten, ebenso Presseleute aus Slowenien und Wolfschlugen.

Die Eröffnung erfolgte durch ein Militärensemble mit der slowenischen Nationalhymne und der Europahymne. Reden des Sekretärs des Staatspräsidenten Borut Pahor´s, Bischof Geza Filo und der Militärseelsorge folgten. Zwischendurch und danach zeigte der Posaunenchor Wolfschlugen unter Leitung von Dirigent Joschi Lorenz all sein Können. Die in Slowenien unbekannte Posaunenchormusik wurde dem Publikum mit Stücken von Vivaldi, Händel sowie Filmmusiken und Chorälen dargebracht.

Wir Bläser waren sehr erstaunt, dass sich bei dem Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ alle Anwesenden von den Plätzen erhoben. Umso erstaunlicher, wenn man weiß, das dies die erklärten Hymne unserer evangelischen Mitchristen in Slowenien ist. Welch ein großer Moment für unsere Partnergemeinde.

 Zur Erklärung: In Slowenien leben ca. 2,06 Millionen Menschen. Über 50 % römisch-katholisch. Knapp unter 1 % sind evangelisch. Von den ca. 280.000 Einwohnern der Hauptstadt Ljubljana sind etwa 300 Mitglieder der evangelischen Gemeinde.

Nach einem kleinen Imbiss und einer Zweistündigen Stadtführung ging es am Abend zurück ins Hotel. Ein gemeinsamer bunter Abend, bei dem wir uns in versch. Wissensbereichen maßen, krönte diesen Tag.

Am nächsten Morgen, nach dem üblichen Frühstück, ging es in die Kirche zum Gottesdienst. Wir umrahmten den Gottesdienst mit 3 freien Stücken. Highlight des Gottesdienstes war der erste Auftritt unserer Green Horns unter Leitung von Sara Zechel. Jungbläserleiter Simon Traub und Vizedirigent Eberhardt Siegel übernahmen die restlichen Stücke des Posaunenchores. Ein runder musikalischer Abschluss unseres Auftrittes in Ljubljana.

Eine feierliche Übergabe unseres Partnergeschenkes zum 5 jährigen Jubiläum der Partnerschaft durch Dieter Schenk erfolgte: Ein Straßenschild mit der Angabe der Kilometer (Luftlinie) von Ljubljana nach Wolfschlugen. Das gleiche Schild (natürlich mit Ljubljana als Ziel) wird demnächst zwischen Kirche und Säle in Wolfschlugen angebracht. Ein schönes Zeichen der Verbundenheit.

Natürlich gab es wieder einen „kleinen Imbiss“ mit allem was dazu gehört. Weiter ging es mit dem Bus nach Postojna in die Grotte. Ein riesige Tropfsteinhöhle, die selbst uns höhlenerfahrene Schwaben imponierte. Erstaunlich auch die dort heimischen Grottenolme, die anscheinend zu Europas größten Exemplaren zählen. Einer soll sich Gerüchteweise nachher im Bus befunden haben (anm. der Red.: Es wurden selbstverständlich keine Tiere entführt).

Eine Gesangseinlage im „Konzertsaal“ dem wohl größten Raum der Höhle, erfreute nicht nur uns, sondern auch die japanische Gruppe die vorab gelaufen ist.

Es folgte eine lustige Busfahrt bis zum Hotel. Abendessen und ein letzter Besuch unserer Freunde aus Ljubljana, Bischof Geza Filo mit Frau und Olga – Sie ist Gemeindeinspektor – das entspricht bei uns dem Laienvorsitzenden der Kirchengemeinde.

Selbst unsere Green Horns waren an diesem Abend sehr früh im Bett. Um 9 Uhr am Montag sollte der Bus abfahren. Zum Erstaunen unseres Busfahrers Walter saßen alle um Punkt 9.01 Uhr auf ihren Plätzen.

Die Rückfahrt erfolgte ohne nennenswerte Zwischenfälle. Etwas befremdlich war es allerdings, als an der slowenisch / österreichischen Grenze ein Grenzbeamter im Bus stand. Wir sind das alle halt nicht mehr gewohnt. Er überzeugte sich, dass wir wirklich alle aus Wolfschlugen sind, dann durfte der Bus ungehindert weiterfahren.

Viele tolle Gespräche, eine gute Gemeinschaft, ein sehr schön gelungener Festakt und Gottesdienst, ein netter Busfahrer, ein gutes Hotel und super Wetter haben uns ein unvergessliches Wochenende bei unserer Partnergemeinde beschert. Wiederholung unbedingt erwünscht.

Vielen Dank an alle, die diese tolle Konzertreise vorbereitet und durchgeführt haben.

J.L.